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Radwegekonzept wird gefördert

Landkreis verbessert Infrastruktur für einen langfristigen Mobilitätswechsel

„Mit unserem kreisweiten Radwegekonzept stärken wir einerseits den Radverkehr im ländlichen Raum und attraktivieren das Radfahren für Bewohner, Pendler und Touristen in der Südwestpfalz deutlich“, freut sich Landrätin Dr. Susanne Ganster über die Förderzusage. Mit dem Konzept zielt der Kreis auch darauf ab, mehr Menschen zu motivieren das Fahrrad für die alltäglichen Fahrten und in der Freizeit zu nutzen. Damit wird der Kreis einen weiteren wichtigen Beitrag zu seiner Klimaschutzinitiative leisten.

Das Konzept sieht vor, das bestehende Radwegenetz auf alltagsrelevante Ziele wie Gewerbegebiete, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und ÖPNV-Verknüpfungspunkte auszudehnen und um Ort-zu-Ort-Verbindungen zu ergänzen. Streckenführung und baulicher Zustand von Radwegverbindungen sollen jeweils überprüft und gegebenenfalls attraktiver gestaltet werden.

Mit seinem Konzept trägt der Kreis zur bundesweit angestrebten Mobilitätswende bei, die auch aufgrund der technischen Entwicklungen auf dem Fahrradsektor (E-Bikes) fahrt gewinnt. Die Problematik von steilen Anstiegen und weiten Entfernungen im Kreis relativiert sich mit ihnen. Auch im ländlich geprägten Raum der Südwestpfalz kann der Stellenwert des Fahrrads als Verkehrsmittel für den Alltag gestärkt werden. Um dieses erklärte Ziel zu erreichen und die Radverkehrsinfrastruktur nachhaltig zu stärken, werden die heutigen und zukünftigen Ansprüche des Pendler-, Alltags- und touristischen Radverkehrs berücksichtigt.

Mit Blick auf den wachsenden Anteil von E-Bikes und Pedelecs mit höherer Reichweite, Geschwindigkeit und veränderten Nutzungsansprüchen soll die Ladeinfrastruktur zukunftsgerichtet gestaltet werden, oder auch Bike & Ride-Schnittstellen mit entsprechender Infrastruktur wie überdachten, abschließbaren Fahrradboxen geschaffen werden. Zu mehr Verkehrssicherheit wird die Analyse von Unfallschwerpunkten, insbesondere an Querungsstellen, beitragen.

Die angepasste und aufeinander abgestimmte Radwegplanung bindet die Kommunen des Landkreises als lokale Baulastträger, den Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) als landesweiten Baulastträger und umliegende Landkreise sowie kreisfreie Städte ein, ebenso Landesforsten, Landwirtschaftskammer, Flurbereinigungshörde, Südwestpfalz Touristik oder auch den Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club ADFC.

Aktuell wird in der Südwestpfalz für die hohen beruflichen Pendlerbewegungen in die näher und weiter entfernten Städte und Ballungsräume im Wesentlichen das eigene Auto genutzt. Auch für private Besorgungen wird es hauptsächlich gewählt. Der ÖPNV hat lediglich im Schülertransport sowie auf den gut vertakteten, zentrumsverbindenden Strecken einen größeren Anteil. Das Rad als Verkehrsmittel spielt im Alltagsverkehr vor allem aufgrund der Entfernungen und der topographischen Gegebenheiten in der Südwestpfalz noch keine nennenswerte Rolle.

Im Freizeit- bzw. touristischen Bereich besteht im Landkreis Südwestpfalz ein über 400 km langes Radwegenetz, das sich auf 12 landschaftlich interessanten und mit touristischen Zielen versehenen beschilderten Routen durch den deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald - Nordvogesen verteilt und von Einheimischen und Besuchern gerne zur Erholung in der Natur genutzt wird. Darüber hinaus existieren im Landkreis Südwestpfalz als Teil des Mountainbikeparks Pfälzerwald zahlreiche anspruchsvolle Strecken für Mountainbiker.