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Kröppen startet „Zukunfts-Check Dorf“

Zweite Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land beginnt das Projekt des Landkreises

Der Landkreis Südwestpfalz ist an dieser Stelle einer von zwei Landkreisen in Rheinland-Pfalz, die den Zukunfts-Check Dorf momentan mit ihren Ortsgemeinden bestreiten und dessen inhaltliche Erkenntnisse in das ebenfalls vom Innenministerium geförderte Kreisentwicklungskonzept einfließen werden. Etwa die Hälfte der 84 Gemeinden in der Südwestpfalz macht sich hierbei auf den Weg, eine „Dorf-Inventur“ durchzuführen, den erhobenen Bestand zu bewerten und schließlich aus der Mitte der Einwohnerinnen und Einwohner heraus Strategien und Lösungen zu entwickeln, um ihr eigenes Dorf zukunftssicher aufzustellen und zu entwickeln.

Der Auftakt ist somit gleichzeitig das erste wichtige Signal für ein erhöhtes bürgerschaftliches Engagement, welches der Dorfcheck stärken soll. Denn mit den zugehörigen Analysen, die von den Teilnehmenden selbst durchgeführt werden, schafft er gleichzeitig ein erhöhtes Bewusstsein für das eigene Dorf und trägt somit zur Selbstständigkeit der Ortsgemeinden bei. Zu den grundlegenden Zielen des Zukunfts-Check Dorf gehört aber auch, Kommunikation und Nachbarschaft zu fördern und ein modernes Beteiligungsformat zu schaffen, das ein Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger unabhängig von der politischer Ebene ermöglicht: Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner, die nahe am Dorf sind, sollen ihre eigenen Ideen einbringen.

Nachdem Landrätin Dr. Susanne Ganster die Teilnehmenden begrüßt und die Tragweite des Projekts dargestellt hatte, erläuterte Mathias Rebmann, zuständig für die Dorfentwicklung im Landkreis Südwestpfalz, das Konzept ausführlich, mit dem die örtlichen Chancen und Potentiale in den Dörfern erkannt werden sollen. „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr Gedenke ich zu leben“, griff der Projektmanager zu Beginn der Veranstaltung ein Zitat von Albert Einstein auf, um auf die enorme Bedeutung der zukünftigen Entwicklung der Ortsgemeinden hinzuweisen. Weitere Bestandteile der Projektvorstellung waren ein Filmclip über das Projekt sowie eine Übersicht zu den aktuellen Herausforderungen im Landkreis sowie den Mega-Trends unserer Zeit.

Gerade Prozesse wie der Demographische Wandel, der Strukturwandel in der Landwirtschaft und nicht zuletzt die immer noch präsenten Auswirkungen der Corona-Pandemie stellen viele Dörfer hierbei vor enorme Schwierigkeiten. Diesen Herausforderungen werden die überwiegend veralteten Dorferneuerungskonzepte – soweit diese überhaupt vorliegen – nicht mehr gerecht. Der Zukunfts-Check Dorf bietet somit den Ortsgemeinden eine vielversprechende Gelegenheit, diese Konzepte aufzustellen oder fortzuschreiben und die entwickelten Projekte durch vielfältige Förderinstrumente in die Tat umzusetzen. An dieser Stelle wurde zugesichert, zielführende Maßnahmen in Zukunft pragmatischer umsetzen zu können. Die Ortsgemeinden erhalten hierbei vom Dorfentwickler, der als Berater und Unterstützer während des Prozesses agiert, Hinweise auf in Frage kommende Fördertöpfe.

Ein erster Meilenstein wurde bereits im Rahmen des interaktiven Workshop-Teils erreicht, während dessen die Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv wurden und ihre Einschätzungen und Bewertungen zur Ortsgemeinde Kröppen auf einer Vielzahl an grünen und roten Kärtchen notierten. Gerade in den Bereichen Verkehr, Kinder- und Jugendarbeit sowie im Bereich Dorfgemeinschaft wurden hierbei viele Schlagwörter festgehalten. Gearbeitet wird daher ab sofort in drei selbstständigen Arbeitskreisen, die durch die Kreisverwaltung betreut werden und die sich in den kommenden Wochen und Monaten mit den Themen „Bauen und Innenentwicklung“, „Dorfleben und Dorfgemeinschaft“ sowie „Infrastruktur“ auseinandersetzen werden.

Auf die Frage „Wie stellen wir unser Dorf zukunftsfähig auf?“ findet man in Kröppen also ab sofort gemeinsam Antworten und geht die Zukunft aktiv an. Nach den Sommerferien findet dazu ein Treffen aller Arbeitskreise statt, auf dem die entsprechenden Materialien an die Mitglieder der Arbeitskreise ausgehändigt werden. Bis dahin sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, sich einem Arbeitskreis anzuschließen und am Projekt mitzuarbeiten. Am Ende des Prozesses steht schließlich ein selbst fortgeschriebenes oder neu aufgestelltes Dorferneuerungskonzept zu Buche, das wesentlich günstiger als die Bearbeitung durch ein beauftragtes Ingenieurbüro ist. Vor allem aber wurden die der Einwohnerinnen und Einwohner, die auch privat von den aufgezeigten Fördermitteln profitieren können, als Expertinnen und Experten aktiv in den Prozess miteingebunden. Bevor der Zukunfts-Check Dorf in rund neun bis zwölf Monaten mit der Fertigstellung des Dorferneuerungskonzeptes endet, steht nun der gemeinsame Austausch in den Arbeitskreisen auf dem Programm.