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Kunst trotz(t) Corona

Kreisgalerie zeigt mit Susanne Wadle „kleine Held*innen, und andere“

Susanne Wadles Werke treten auf wie Alltagsobjekte – scheinbar vertraut. Nicht zufällig benutzt sie als Ausgangsmaterial oft Fundstücke, Möbel und Gefäße, deren Gebrauchsspuren als Spuren des Lebens in die Bildsprache der Künstlerin einfließen. Sie entrückt durch gezielte Veränderungen die Dinge dem Kontext unserer Welt. Sie verfremdet sie, wodurch Vertrautes rätselhaft und manchmal auch amüsant wirkt.

Puppenbeine etwa erscheinen wie Tentakel in Blütenblättern überdimensionaler Blüten. Ihre Objekte sind Synthesen des scheinbar Unvereinbaren, Werke die den Blick des Betrachters irritieren, die den Betrachter gekonnt einbeziehen und fesseln. In jüngster Zeit entwickelt Wadle unter anderem in einem vielschichtigen Prozess säulenartige Plastiken mit anthropomorphen Charakter. Tragender Bestandteil sind aus Ton modellierte Köpfe und Büsten die sie als Versatzstücke aus Terrakotta in die Werke einbaut. Der Grad der Abstraktion, die Betonung von Augen Nasen und Mündern, das Kolorit, auch Requisiten wie Koffer und verschiedene Utensilien, lassen die Figuren expressiv und gleichzeitig surreal wirken - vielleicht wie gestrandete Reisende. Auch diese aktuellen Arbeiten werden zu bewundern sein.

Susanne Wadle war Meisterschülerin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Sie lebt und arbeitet in Landau. Sie ist eine der profiliertesten Künstlerinnen der Pfalz, mehrfach ausgezeichnet und in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

Die Ausstellung wurde vom Offenen Kanal Südwestpfalz gefilmt. Der Filmbeitrag ist online auf der Seite oktv-suedwestpfalz.de über die Mediathek des OKTV einsehbar. Eine Auswahl der Bilder findet man unter www.lkswp.de/ausstellung über die Homepage der Kreisverwaltung. Sollte ein Präsenzbesuch möglich werden, informiert die Kreisgalerie unverzüglich.