Für alle Interessierten, welche am 11. Mai keine Zeit haben, die Vernissage zu besuchen, steht der Künstler am 25. Mai von 15 bis 18 Uhr für Führungen durch die Ausstellung und Gespräche bei einem Glas Crémant zur Verfügung.
Seit 1995 arbeitet Peter Köcher, der nach einer Ausbildung zum technischen Zeichner und einem Bautechnikstudium ein Planungsbüro für Bauwesen betrieb, ausschließlich als freischaffender Künstler. Nach längerem Auslandsaufenthalt, intensiver Ausstellungstätigkeit sowie Organisation und Betrieb einer Produzentengalerie begann 2017 die Arbeit an dieser mit „auf_zeichnungen“ betitelten Werkserie.
„Dabei finden die zu Hunderten in Leitz-Ordnern abgelegten Lichtpausen der Bau- und Konstruktionspläne aus dem früheren Planungsbüro eine neue Verwendung“, erläutert Köcher. In einem mit starken Erinnerungen verbundenen Arbeitsprozess werden die Pläne einzeln den Ordnern entnommen, entfaltet und mit Alkydharz beschichtet, bis eine metallsuggerierende Oberfläche entsteht. Die Ähnlichkeit mit Metall ist so frappierend, dass bisher noch kein Betrachter die Objekte auf Anhieb als Papierarbeiten wahrgenommen hat. Einige Arbeiten werden mit tatsächlichen Metallplatten zu Bildobjekten kombiniert, was die Irritation nochmals verstärkt.
Andere Pläne werden in Lagen zu 50 bis 60 Stück aufeinander geklebt und mit Stahlschrauben verklemmt. Teilweise schimmern die ursprünglichen Zeichnungen noch durch die aufgetragene Farbe. Ein Teil der Ordner, ebenfalls mit Alkydharz überarbeitet, wird in der Kreisgalerie Dahn zu einer raumhohen Plastik gestapelt.
Für Arbeiten aus dieser Werkserie wurde Köcher 2019 mit dem Perron-Kunstpreis der Stadt Frankenthal ausgezeichnet. Weitere Werke daraus befinden sich im Besitz der Landeskunstsammlung des Saarlandes, namhafter deutscher Unternehmen sowie zahlreicher Privatpersonen.
Peter Köcher ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Rheinland-Pfalz e.V. sowie im Saarländischen Künstlerhaus Saarbrücken e.V.