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Online-Plattform Rad-Verkehrskonzept startet ab 26.11. 

Rad-Verkehrskonzept: Bürger sollen sich aktiv beteiligen

Über den Freizeitaspekt hinaus, soll es auch im Alltag besser genutzt werden können. Ab Samstag, 26.11. sollen sie dafür ihre Wünsche und Anregungen einbringen: Dafür wird eine Beteiligungs-Plattform des Kreisentwicklungskonzepts freigeschaltet und aufgerufen.

„Mit unserem Rad-Verkehrskonzept erarbeiten wir eine Gesamtstrategie für den Radverkehr. Es zeigt konkrete Maßnahmen für die Förderung des Radfahrens im Landkreis auf“, betrachtet Landrätin Dr. Susanne Ganster einen gesteigerten Anteil des Radverkehrs bei der Wahl des Verkehrsmittels als ist ein wichtiges Projektziel. Die Gemeinden sollen besser und vernetzt mit dem Rad erreichbar sein. Einspar‐ und Verlagerungspotentiale zugunsten des Radverkehrs verfolgen zudem das Klimaschutzziel und reduzieren CO2-Emissionen, weist die Landrätin auf positive Effekte des vielschichtigen Nutzens hin.

Kernstück der Plattform sind drei Karten: Auf Karte 1 können im bestehenden Radnetz Gefahrenstellen oder sonstige fahrradunfreundliche Punkte markiert werden. Karte 2 soll den derzeitigen Radverkehr sichtbar machen und dessen tatsächlichen Verlauf gegebenenfalls auch Abseits von Radwegen. Karte 3 dient dazu Wunschrouten zu ergänzen, die bislang im Radwegenetz noch nicht berücksichtigt sind. Dabei kann in die Karten hineingezoomt werden, um auch wichtige Radverbindungen innerhalb der Orte zu markieren. Allgemeine Fragen zu den derzeit genutzten Verkehrsmitteln oder zu den Ansprüchen an die Radinfrastruktur ergänzen die Beteiligungsplattform. Schließlich werden statistische Fragen zur ausfüllenden Person abgefragt. Alle eingegebenen Daten werden nur anonymisiert weiterverarbeitet.

Nutzer können die Online-Plattform auf jedem digitalen Endgerät verwenden. Gegenüber einem kleinen Display ist sie für den Nutzer mit einem größeren Bildschirm bedienerfreundlicher. Für alle, die sich nicht online beteiligen können oder wollen, liegen bei den Verwaltungen der Verbandsgemeinden Fragebögen und Kartenausdrucke in Papierform bereit. Ausgefüllt können diese bis Sonntag, 08.01.2023 auch bei den Verwaltungen abgegeben oder eingeworfen werden. Dann endet die sechswöchige Beteiligungsfrist. Auch die Online-Plattform wird dann wieder abgeschaltet, die eingebrachten Anregungen ausgewertet und mit den Verbandsgemeinde-Verwaltungen abgestimmt in das Rad-Verkehrskonzept eingearbeitet. Im Sommer werden die geplanten Maßnahmen bei Bürgerkonferenzen in allen Verbandsgemeinden vorgestellt. Das Radverkehrskonzept soll bis Herbst 2023 abgeschlossen sein.

Dr. Ganster freut sich auf eine breite Beteiligung an der Umfrage: „Die Bürgerinnen und Bürger sind unsere Experten für den Radverkehr vor Ort. Sie wissen am besten, welche sicheren Radverbindungen sie brauchen und wo diese entlangführen sollen. Und je mehr Bürger sich beteiligen, desto genauer wird das Gesamtbild.“ Wichtig sei dabei auch die künftige Ausrichtung des Radverkehrs: „Wenn die Nutzung des Fahrrads alltäglicher wird, können wir erreichen, dass Auto-Fahrten überflüssig werden und Kohlendioxid eingespart wird. Das hilft unserem Klima. Denn selbst elektrisch unterstützte Fahrräder haben einen deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck als der sparsamste Pkw.“ Und natürlich wirke sich eine verbesserte Radinfrastruktur auch positiv auf den Freizeitradverkehr aus, was gerade für den Tourismus in der Region ein ganz wesentlicher Aspekt sei.

Erstellt wird das Radverkehrskonzept vom Fachbüro R+T Verkehrsplanung GmbH aus Darmstadt. Die Kosten belaufen sich auf rund 150.000 Euro. Davon werden 75 Prozent aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) über das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) bezuschusst. Das Büro hat im Herbst dieses Jahres mit der Befahrung und Dokumentation des rund 500 km langen Radwegenetzes im Landkreis begonnen. Bis März 2023 soll die Befahrung abgeschlossen sein. Insgesamt könnte nach Fertigstellung des Konzepts das Radverkehrsnetz im Landkreis auf rund 900 km anwachsen.

 

 

Link zur Beteiligungsplattform:

https://www.kek-suedwestpfalz.de/radverkehrskonzept/