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Neujahrsempfang in Herschberg vor vollem Haus gefeiert

Kommunales Ehrenamt zahlt sich aus

Viele Vertreter der Wirtschaft, Politik und der Gesellschaft, sowie der Feuerwehren, Rettungsdienste, Kirchen, sozialen Dienste, der Landfrauen und Kulturschaffenden waren der Einladung gefolgt. Als besondere Gäste eingeladen und geehrt, waren in diesem Jahr die aus dem Kreistag Ausgeschiedenen und Junge Menschen mit besten Abschlüssen in ihrem beruflichen Werdegang. Das Schlagzeug-Ensemble und die Jazz-Kids der Kreismusikschule unter der Leitung von Ulrich Geßner umrahmten die Veranstaltung musikalisch, bei der Clara Spadinger und Marcel Klonig lateinamerikanische Tänze präsentierten. Für den kurzweiligen Ablauf sorgte Markus Appelmann mit seiner bekannt lockeren Moderation.

In ihrer Ansprache griff Landrätin Ganster ihre Neujahrsansprache aus dem Vorjahr auf, welche durch das 200jährige Landkreisjubiläum geprägt war. Vor dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung und den daraus abzuleitenden Prämissen für heutiges politisches Handeln, sprach sie darin unsere demokratische Haltung mit Blick auf die Kommunalwahlen an und knüpfte in diesem Jahr daran an. Der 26. Mai 2019 sei vorbei und die Europa- und Kommunalwahlen damit abgeschlossen. Resultat sind ein neuer Kreis- und Bezirkstag und auch neu gewählte Verbandsgemeinde- und Ortsgemeinderäte. In 38 der 84 Ortsgemeinden im Landkreis haben neue Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ihr Amt angetreten. All diesen neuen Mandatsträgern dankte sie, dass sie sich ehrenamtlich auf den verschiedenen Ebenen in den Dienst nehmen lassen, sich engagieren, einbringen und dabei bereit sind, ganz konkret politisch Verantwortung vor Ort zu übernehmen. Unsere Demokratie könne nur existieren, wenn Menschen gibt, die sich auch selbst zur Wahl stellen.

Wie sehr sich dieses kommunale Ehrenamt auszahlt, habe man an ganz verschiedenen Orten unseres Landkreises im vergangenen Jahr nicht nur sehen, sondern wirklich erleben können. Sie nannte beispielhaft die Ortsjubiläen in Wiesbach und Schmalenberg, in Rieschweiler-Mühlbach, Waldfischbach-Burgalben und Weselberg. Sie erinnerte auch ausdrücklich an die großen Erfolge vieler Ortsgemeinden, die beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft teilgenommen haben. Als einer der teilnehmerstärksten Landkreise in Rheinland-Pfalz dürfe der Landkreis besonders stolz sein auf seine Ortsgemeinde Rumbach. Der Besuch von Bürgerinnen und Bürgern stand unmittelbar bevor, bei dem sie in Berlin ihre Goldmedaille abholen konnten. Mit Rumbach stellt der Landkreis Südwestpfalz einen weiteren Bundessieger des Dorfwettbewerbes.

„Solche Erfolge und solch lebendige Dorfjubiläen würde es nicht geben“, merkte die Landrätin an, „wenn sich nicht Menschen ganz konkret in Vereinen und Initiativen, aber gerade auch durch politisches Engagement als Ratsmitglied oder Bürgermeister, in den Dienst der Allgemeinheit stellen würden.“

Auch auf die jungen Menschen aus dem Landkreis hob sie ab, die auf der Bühne geehrt wurden als Beste ihres Jahrgangs bei verschiedenen Abschlüssen. „Dies ist nur möglich, weil viele Unternehmen und Betriebe unserer Region bereit sind, sich an der ein oder Stelle über das normale Maß als Ausbilder zu engagieren. Zwei Unternehmen haben durch ihre besonderen Leistungen unseren Landkreis auch landesweit in den Fokus gebracht: der Innovationspreis 2019 des Landes Rheinland-Pfalz ging an das Jungunternehmen A+ Composites in Weselberg und der Tourismuspreis des Landes ging an das Hotel Felsenland in Dahn.“

Sie warf die Frage auf „Was haben diese Erfolge einzelner Ortsgemeinden und Unternehmen mit unserem Landkreis zu tun?“, um sie selbst zu beantworten: „Sie zeigen exemplarisch, was in einer ländlichen Region möglich ist. Als Landkreis ist es dabei unsere Aufgabe, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit solche Erfolge möglich sind. Eine dieser Rahmenbedingungen, eine der wesentlichen Grundlagen im Zeitalter der Digitalisierung, ist die Breitbandversorgung – das schnelle Internet. Im vergangenen Jahr konnten wir einen weiteren Ausbauerfolg abschließen. Nicht nur unsere Gewerbegebiete, sondern über 98 Prozent unserer Haushalte verfügen inzwischen über schnelles Internet. Damit sind wir einer von nur vier Landkreisen in Rheinland-Pfalz, die wirklich so flächendeckend den Breitbandausbau geschafft haben. Ausruhen ist aber nicht angesagt, denn der technische Fortschritt geht rasant weiter. Für uns heißt das konkret, dass wir im Jahr 2020 noch die Grundschulen anschließen wollen und weiter an den wenigen verbliebenen weißen Flecken arbeiten werden. Dass wir als Landkreis den Breitbandausbau in dieser Weise so intensiv vorangetrieben haben, versetzt uns nun in die Lage, auch das Thema Mobilfunk anzupacken. Durch den Bund wurden für das Jahr 2020 neue Fördermöglichkeiten für den Ausbau des Mobilfunks angekündigt. Um entsprechende Fördermittel dann sofort nutzen zu können, haben wir als Landkreis bereits ein Fachbüro beauftragt, die vielen vorhandenen Mobilfunklöcher präzise mit entsprechenden Koordinaten zu ermitteln, um dann unmittelbar handlungsfähig zu sein. Als Landrätin will ich diesen Mobilfunklöchern den Kampf ansagen!“

Sie gab sich der festen Überzeugung, dass man nicht nur über die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in städtischen und ländlichen Räumen sprechen müsse, sondern dass mit konkreten Maßnahmen für dieses Ziel gearbeitet werden muss. Breitbandausbau sei dabei ein Stichwort. Ein anderes Thema, das sie und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft umtreibt, sei die Bereitstellung von kleinen, mittleren und großen Gewerbeflächen. Sie sind knapp geworden in unserer Region. Die Nachfrage jedoch steigt. „Wir müssen den ansässigen Unternehmen bei uns Flächen anbieten können, wenn sie sich erweitern möchten. Und wir müssen Unternehmen, die sich in unserer Region ansiedeln wollen sagen können: hier ist noch Platz im Gewerbegebiet, hier könnt ihr eure Firma aufbauen, hier könnt ihr Arbeitsplätze schaffen.“

Um solche Flächen ermitteln, ausweisen und anbieten zu können, hat sie sich mit den Oberbürgermeistern von Pirmasens und Zweibrücken auf den Weg gemacht, eine gemeinsame Machbarkeitsstudie über Stadt – und Landkreisgrenze hinweg ausarbeiten zu lassen. Die Ansiedlung von Tesla wäre aus ihrer Sicht sicher der ganz große Wurf gewesen. Aber die Unterstützung unserer Unternehmen vor Ort, die Auslotung weiterer Gewerbeflächen, sei nach ihrer Meinung als Chance für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Landkreises und der Region ein mindestens ebenso lohnender Einsatz.“, gab sich die Landrätin überzeugt.

„Entscheidend dabei ist die hervorragende Arbeit unserer Wirtschaftsförderung, die sich gerade bei der arbeitsintensiven Zeit der Tesla-Projektierung auch durch die Kooperation mit den Wirtschaftsförderungen der beiden Städte, wirklich über die Maßen engagiert hat.“, dankte sie dem ganzen Team. Diese Tesla-Bewerbung, die unter strengster Geheimhaltung über zwei Jahre viel Arbeitszeit einiger weniger Eingeweihter beansprucht hat, habe ihr persönlich gezeigt, dass es sich lohnt, als Landkreis mit den beiden Städten in einzelnen Themen die Zusammenarbeit intensivieren.

Geehrt für 2, 3 oder 5-jährige verdienstvolle Tätigkeit als Mitglied des Kreistages wurden:

Ursula Steinbacher, Hans-Walter, Heinrich, Walter Becker, Joachim, Burkhart, Jürgen Herzog, Dr. Fred Konrad, Peter Sammel und Willi Schwarz. Des weiteren Wolfgang Denzer, Bettina Groh, Werner Lelle, Klaus Müller und Andreas Peiser (10 Jahre). Für ihre 15jährige verdienstvolle Tätigkeit im Kreistag erhielten Siegfried Glahn und Alois Schmitt eine bronzene Ehrenplakette, wie auch Klaus Ankner und Emmi Weber-Stalter (20 Jahre). Für die Ehrenplakette in silber wurden aufgerufen Markus Pohl (25 Jahre), Bernhard Rödig (35 Jahre), Werner Dillenkofer (38 Jahre) sowie Ernst Hügel für 12-jährige verdienstvolle Tätigkeit als Mitglied des Kreistages und 14 Jahre als 1. Kreisbeigeordneter.

Für ihre Abschlüsse wurden geehrt:

·         Tobias Glahn (Großbundenbach); zweitbeste Ausbildung zum Landwirt bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Rheinland-Pfalz Süd (Tyroler Berghof, Oberschönbach)

·         Lucas Krebs (Weselberg); beste Ausbildung zum Landwirt bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Rheinland-Pfalz Süd (Schnurr GbR, Bergwiesenhof Bottenbach)

·         Johannes Diery (Heltersberg); 1. Landessieger PLW – „Profis leisten was hwk“, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker (VHG Rittersbacher GmbH)

·         Sebastian Friedmann (Merzalben); 1. Landessieger PLW – „Profis leisten was hwk“, Feinmechaniker (POLY-TOOLS bennewart GmbH)

·         Kim Sarah Brunner (Thaleischweiler-Fröschen); 1. Landessiegerin PLW – „Profis leisten was hwk“, Malerin und Lackiererin (Malermeisterbetrieb Michael Kappa)

·         Julia Graf (Schönau); IHK Pfalz beste Ausbildung zur Drogistin (dm-drogerie markt GmbH + Co. KG)

·         Joachim Kuckuck (Ruppertsweiler); IHK Pfalz beste Ausbildung zum Fachinformatiker (Aberle GmbH)

·         Marvin Marcel Frank (Contwig); IHK Pfalz beste Ausbildung und bester rheinlandpfälzischer Azubi zum Kontruktionsmechaniker Einsatzgebiet Schweißtechnik (John Deere GmbH & Co. KG)