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Landkreis Südwestpfalz bilanziert Treibhausgas-Emissionen 

Permanente Bilanzierung soll Emissions-Reduktion aufzeigen

Mit dem erstellten Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis Südwestpfalz wurden erstmals die Treibhausgasemissionen (THG) bilanziert. Landrätin Frau Dr. Ganster unterschrieb die mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz getroffene Nutzungsvereinbarung und brachte so mit dieser zusammen eine fortschreibbare THG-Bilanzierung auf den Weg.

„Wichtig ist es zu sehen, in welcher Dimension wir uns bei der Emission von Treibhausgasen bewegen und welche Fortschritte wir machen, diese zu reduzieren. Es freut mich sehr, dass auch Bürgermeisterin Seebach, sowie die Bürgermeister Zwick, Kölsch, Denzer, Peifer, Weber und Gundacker jeweils für ihre Verbandsgemeinden von Beginn an mit dabei sind. Somit werden wir alle erhobenen Daten künftig für den gesamten Landkreis bilanzieren können und dies auch getrennt für jede einzelne Verbandsgemeinde.“

Damit ist ein weiterer Schritt gemacht, den Maßnahmenkatalog des Landkreises aus dem Konzept des Jahres 2013 umzusetzen. Die damals erstellte THG-Bilanzierung wies aufgrund des Energieverbrauchs für das Referenzjahr 1990 im Landkreis Südwestpfalz Emissionen von insgesamt 754.000 Tonnen CO2e aus. Für den ermittelten IST-Zustand wurden jährliche Emissionen von 626.000 Tonnen CO2-e kalkuliert. Gegenüber dem Basisjahr 1990 konnten also bereits etwa 17 Prozent der Emissionen eingespart werden (siehe Grafik).

„Das kann uns, gemessen am nationalen Ziel einer 40-prozentigen Reduktion bis 2020 nicht zufrieden stellen“, so die Landrätin. Allerdings weist sie daraufhin, dass „unsere Bevölkerung im ländlichen Raum mit rund 6,5 Tonnen pro Einwohner und Jahr deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 11 Tonnen und jenem der EU von 8,4 Tonnen CO2e liegt“.

Mit einer landesweit einheitlichen Datengrundlage und Bilanzierungsmethodik soll in Zukunft die permanente Bilanzierung aufzeigen, welche Entwicklung die Emissions-Reduktion in der Südwestpfalz nimmt. Seit Mai dieses Jahres ermöglicht die Energieagentur Rheinland-Pfalz durch die webbasierte Software Klimaschutz-Planer ein einheitliches und vergleichbares Klimaschutz-Monitoring für alle Kommunen im Land. Dafür werden den rheinland-pfälzischen Kommunen kostenfrei Lizenzen zur Verfügung gestellt.

Die Grundlage bildet der bundesweit anerkannte Standard Bilanzierungssystematik Kommunal (BISKO). Der Klimaschutz-Planer berechnet unter anderem, wie viele Tonnen Kohlendioxid in einem bestimmten Territorium durchschnittlich pro Einwohner durch Energieverbrauch verursacht werden.

Michael Hauer, Geschäftsführer der Landesenergieagentur, lobte die vorbildliche Vorgehensweise des Kreises Südwestpfalz. „Als erstem Landkreis in Rheinland-Pfalz ist es hier gelungen, alle sieben zugehörigen Verbandgemeinden mit Lizenzen auszustatten.“ Hauer betonte, „Kommunen können mit dem Klimaschutz-Planer eine quantitative Betrachtung von Endenergieverbräuchen und Treibhausgasemissionen durchführen, bilanzierte Ergebnisse mit anderen Kommunen vergleichen und die jeweiligen Aktivitäten beim Klimaschutz qualitativ erfassen. Wir erwarten, dass dem Beispiel des Landkreises Südwestpfalz weitere Kreise folgen werden.“

Die einheitliche Berechnungsmethodik der Treibhausgas-Emissionen und Endenergieverbräuche für Rheinland-Pfalz ist ein Ziel des Projektes „Kommunale THG-Bilanzierung und regionale Klimaschutzportale in Rheinland-Pfalz“ (KomBiReK). Es wird vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert.