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Für starke Gemeinden: Kreisverwaltung unterstützt bei der Innenentwicklung 

Denn viele Gemeinden in der Südwestpfalz stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Ihre Struktur verändert sich, Geschäfte schließen, die Gesellschaft altert, Wohnhäuser stehen leer. Dabei ist das Leben auf dem Land nach wie vor beliebt, auch in der Südwestpfalz. Wie können Gemeinden selbst dafür sorgen, dass die Ortskerne als Herz und Gesicht der Dörfer lebenswert bleiben? „Jede Gemeinde ist anders, aber jede bietet Potenzial. Es muss nicht immer ein großes Leuchtturmprojekt sein", sagt Christiner. „Das Herz und Gesicht unserer Dörfer sind lebendige und attraktive Ortsmitten.“ Doch gerade bei Baulücken brauche es oft Mut, gute Ideen und Beharrlichkeit, um – gemeinsam mit den Eigentümern – neue Lösungen zu finden. Kleinere Wohnformen zur Nachverdichtung sind laut Christiner ebenso denkbar wie spezielle Wohnangebote für ältere oder jüngere Dorfbewohner, eventuell verbunden mit Dienstleistungen und nicht störendem Gewerbe.

Bei einem ersten Treffen mit Orts- und Verbandsbürgermeistern in der Kreisverwaltung stellte Michelle Christiner Ideen vor, wie sich Leerstände beleben und Baulücken füllen lassen, wobei auch neue Wohnformen eine Rolle spielen. Alexander Welle, Leiter des Referats Landesplanung, Kreisentwicklung und Breitbandausbau beim Bauamt der Kreisverwaltung, klärte über das Baurecht und das „Dörfliche Wohngebiet“ als Perspektive für die kommenden Jahrzehnte auf. Denn dieses macht einen Mix an Nutzungsmöglichkeiten genehmigungsfähig, wie er auch in den Dörfern der Südwestpfalz häufig gewünscht wird.

Hugo Kern (Kernplan, Gesellschaft für Städtebau und Kommunikation aus Illingen) brachte zu dem Treffen mit Orts- und Verbandsbürgermeistern gute Beispiele aus der Praxis mit, wie Gemeinden es beispielsweise geschafft haben, gleich mehrere „Schrottimmobilien“ auf einmal zu beseitigen, Anreize für weitere Sanierungen zu schaffen und Bürger gezielt zu aktivieren. Ein Tipp aus seinem Erfahrungsschatz: einfache Sanierungsgebiete. Hauseigentümer oder -käufer profitieren dabei von der Möglichkeit, Umbau- und Renovierungskosten bis zu 100 Prozent steuerlich geltend zu machen. Bei markanten Einzelobjekten lohne es sich zudem, dass die Gemeinde eine Vermarktung aktiv unterstützt. „Wer über die Zukunft der Dörfer nachdenkt, hat den ersten Schritt schon gemacht“, ermunterte auch Hugo Kern die Bürgermeister, die Innentwicklung ihrer Gemeinden jetzt anzugehen. Die Kreisverwaltung unterstützt dabei gerne.

Kontakt: Innenentwicklungslotsin Michelle Christiner, Telefon 06331 809-726, E-Mail m.christiner@lksuedwestpfalz.de.